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Säugling in Stall gefunden |
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Polizei und Jugendamt ermitteln - Schreiner aus Nazareth und
unmündige Mutter vorläufig festgenommen.
BETHLEHEM, JUDÄA, dpa
- In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem
besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt,
die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des
Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen
Säugling, der von seiner erst 17-jährigen Mutter, einer gewissen
Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine
Futterkrippe gelegt worden war.
Bei der Festnahme von Mutter
und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus
Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph,
unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten
Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber
von der Polizei daran gehindert.
Festgenommen wurden auch die
drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes
bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf
der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die
sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei
teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber
in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen
Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und
behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen
und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die
mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das
Kriminallabor geschickt.
Der Aufenthaltsort des Säuglings
wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung
des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte
eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren
Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir
prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die
beiden zueinander stehen."
Maria ist im Kreiskrankenhaus in
Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie
kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch
Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger
Zustand näher unter die Lupe genommen. In einer offiziellen
Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu,
den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube
dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet
wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache,
dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt
wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken.
Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen
Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer
Gesellschaft werden können."
Zu guter Letzt erreicht uns noch
diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass
ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf
dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene
zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher
der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede
vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe."
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