Auf dem Friedhof werden Friedensverträge zwischen Angehörigen, Verstorbenen und Gott geschlossen. Der Vertrag steht auf dem Grabstein und wird von Angehörigen ausgehandelt. Friedhöfe sind eine gute Alternative zu den Leichen im Keller.
Um die Zahl der Menschen auf Friedhöfen zu erhöhen und dadurch auch Platz zu sparen, wurde die Urnenbestattung erfunden. Dabei wird statt eines Sargs zum gleichen Preis eine Urne beigesetzt, was die Einnahmen beträchtlich erhöht, weil in dem Platz eines Sarges sehr viele Urnen passen. Ob die Verstorbenen ihre Urne mit nach Hause nehmen können, wird derzeit in einigen deutschen Städten diskutiert.

Eine Beerdigung ist eine Feier und somit auch eine super Gelegenheit auch mal Alkohol zu trinken, ohne dabei gut drauf zu sein. Sie findet meist statt, wenn einer aus der Familie den Löffel abgegeben hat. Mit Löffel-Abgeben ist die Weitergabe des teuren Silberbestecks an die nächste Generation gemeint. Dies ist auch bekannt als Zack-Bum-Weg-Nummer.

Nach der Zack-Bum-Weg-Nummer muss man sich erst eine Beerdigung mieten. Denn das Zeug, was es dort zu saufen gibt, ist logischerweise nicht umsonst. Die Tradition während einer Trauer zu saufen, stammt ursprünglich von Magdalena Kochslowski, die um 1945 um ihren Alten vor einem Grabstein geheult hat. Sie nahm aus ihrer rechten Jackentasche Wodkapullen raus und trank ihren Schmerz beiseite. Bis sie auch keine Schmerzen mehr hatte und auf ihren eigenen Alten kippte. Somit waren es gleich zwei Zack-Bum-Weg-Nummern auf einmal.

Um eine Einladung zu erhalten muss man erst einen finden, der bereit ist, zu sterben. Meist bringt man auch Familienmitglieder in der Familie um, die man nicht mehr so braucht. Zum Beispiel die Schwiegermutter, was aber den Nachteil hat, dass auf ihre Beerdigung niemand kommen will.

Da Oma viel Erbe verschenkt, nach ihrem Tod, weiß man eigentlich schon, wer als nächstes dran ist. Nachdem man dann eine Person ins Jenseits befördert hat, braucht man erst einmal Leute die auf die Beerdigung kommen wollen. Bringt man also ein Arschloch ohne Freunde um, so wird es keine Party mit Unmengen von Leuten.

Traditionell wird in einer Kirche der Sarg nochmal abgestellt, damit die Leute sich mit abgesetzten Brillen die Tränen aus den Augen reiben können. Trotz der Leiche steht ein anderer im Vordergrund. Der Herr "Seht-mich-an" Pfarrer mit seinem weißen Gewand, der eine 3-stündige Rede darüber hält, wie toll der Mensch war, und wie schön und bla-bla. Dabei steht der Pfarrer völlig auf der falschen Spur, weil er die Leiche gar nicht kennt. Auch wenn Osama Bin Laden im Sarg liegen würde - der Pfarrer würde tatsächlich noch behaupten dass ein sehr guter Mensch von uns gegangen ist.

Am liebsten würde man zum Pfarrer gehen und sagen: "Was hast du gesagt, was der ist, ein guter Mensch? Entweder du kennst den Tünnes der da unter der Erde liegt oder du lässt es bleiben." - Genau das wär die richtige Antwort.

Typisch für die Wegschleppsituation ist der schauspielerische Möchtegerntrauergang, für die Leute die froh sind, das der Kerl weg ist. Man geht nämlich ganz anders wenn man von Herzen traurig ist. Da bricht man zusammen, bekommt Heulattacken, fällt um, geht als Abwechslung wieder in die Kirche. Dieses Hinterhergehen mit gesenktem Kopf, was man oft bei Kinder sieht, ist daher nur gezwungen bzw. geheuchelt.

Wenn sich alle vor dem Loch versammelt haben, wird traditionell der Sarg in das Loch befördert.
Wenn die Seile reißen, kann man auf Nummer sicher gehen, dass der Verstorbene auch wirklich jetzt tot ist. Es gibt schließlich viele Leute die im Sarg wieder aufwachen, das sollte man nicht unterschätzen.

Nach einer halben Stunde Heulpause, liest dann der als Pinguin bekleidete Pfarrer eine Geschichte vor. Zum Beispiel: "Was hat der Tünnes der da im Sarg liegt zu letzt gegessen, und wo krieg ich das...oder auch "Wie ist der Unfall zustande gekommen, und war ich vielleicht mit schuld..."...

Zu guter letzt wirft dann jeder eine Rose in das Grab, und weint, weil er die Rose eigentlich selber behalten wollte. Dann nimmt man eine Schaufel und schmeißt dem Toten die Erde auf seinen Sarg, zur letzten Ehre. Es gibt Menschen die hören gar nicht mehr auf, den Sarg zuzuschmeißen. Das ist aber nur wenn sich eine Schwiegermutter im Sarg befindet.

Natürlich kann man einen Toten Menschen ganz normal entsorgen. Das heißt Leiche in Sarg legen, Sarg auf Friedhof bringen und dort vergraben. Ersatzweise kann man den Sarg mit Leiche auch verbrennen und die Asche dann in eine Urne stecken und diese dann vergraben.

Aber darüber hinaus gibt es aber noch diverse andere Möglichkeiten, einen Toten loszuwerden.

Eine Öko-Bestattung ist eine Bestattungsart, bei welcher der Leichnam eines Menschen auf den Kompost geworfen wird und dadurch in einem langsamen Zerfall der Erde wiedergegeben wird.
Diese Art der Bestattung spart viel Geld und wäre Ideal für die Schwiegermutter des Autors.

Eine Seebestattung ist wie die Öko-Bestattung eine der günstigeren Formen der Bestattung, da auch hier die "Weiterverarbeitung" der Leiche der Natur überlassen wird. Hier wird ein Toter nicht auf einem Komposthaufen, sondern in ein Gewässer geworfen. Den Rest erledigen dann meist die Haie, Krokodile oder sonstige Tiere. Als Bestattungsunternehmer würde ich die Verstorbenen verbrennen, die Asche ins Kloo schütten und abziehen. Die Asche kommt ja irgendwann im Meer an, also eine durchaus günstige Seebestattung.
Bisher noch nicht bei Beerdigunen üblich...
Einen deutlich sichtbaren Kuckuck auf den Sarg kleben.
Den Eltern gratulieren, dass Sie ihren Sohn überlebt haben.
Die Witwe trösten mit den Worten: Jetzt leiden Sie wenigsten nicht mehr unter seiner Impotenz.
Den Friedhof betreten in Badehose, Tauchermaske und Flossen und erklären, dass sie gleich nach der Beisetzung schwimmen gehen.
Den Pudel mitbrinen und ihn, wenn der Sarg ins Grab gelassen wird, toten Mann spielen lassen.


©_Andreas_Rybacki